Immer wieder erreichen uns Anfragen von Kunden zur Diversifizierung Ihrer Lieferketten. Nach den harten Corona-Lockdowns insbesondere in China, bestehen Überlegungen das Risiko zu streuen.
Typische Anfragen dazu waren bisher:
- Können wir eine 2nd Source in Afrika oder Südamerika qualifizieren?
- Wir möchten in Zukunft bevorzugt in Europa produzieren, welche europäischen Hersteller können Sie uns anbieten?
- Indien soll als Produktionsstandort günstiger sein, können wir auf einen indischen Hersteller wechseln?
Hierzu ist grundlegend wichtig zu wissen, dass die meisten Hersteller von LCDs in Asien sitzen. Namentlich in China und Taiwan, sowie für höherwertige Produkte in Korea oder Japan. Ergänzend gibt es Produktionsstätten in südostasiatischen Ländern, die oftmals jedoch zu Konzernen aus den genannten Ländern gehören, meistens zu chinesischen. Teilweise werden auch nur bestimmte Produktionsschritte in diese Länder verlagert.
Für Unternehmen, die nach USA liefern und daher aufgrund protektionistischer Vorgaben auf chinesische Produkte verzichten müssen, kann die Auslagerung z.B. nach Vietnam, eine Alternative sein. Die LCDs werden weiter in China produziert, allerdings findet ein bedeutender Teil der Assemblierung in Vietnam statt, so dass die LCDs nicht als chinesisches Produkt gelten. Für diese Firmen sind auch weiterhin Hersteller aus Taiwan eine mögliche Wahl. Wir haben entsprechende Kontakte.
Anders sieht es aus mit einer kompletten Unabhängigkeit von Asien. Dies ist in der Regel nicht möglich. In westlichen Industriestaaten gibt es, wenn überhaupt, nur kleinere LCD-Linien. Insbesondere der Back-End-Prozess, also die Assemblierung vom LCD zum LCD-Modul, ist aufgrund der höheren Lohnkosten oftmals preislich nicht interessant. Dies trifft auch auf osteuropäische Staaten zu. Dennoch können wir Ihnen über unsere eigene Assemblierung eine Modulfertigung in Deutschland anbieten.
Auch andere Niedriglohnregionen wie Indien, Afrika oder Südamerika stehen als Alternative nicht zur Verfügung. Es gibt dort schlicht keine LCD-Fertigung. Hierfür fehlt generell auch die Infrastruktur, die in den asiatischen Ländern seit Jahrzehnten gewachsen ist: Reinraumspezialisten, Maschinenproduzenten und Materialzulieferer, sie alle haben sich nah an ihren Abnehmern angesiedelt. Auch das hochspezialisierte Personal, das benötigt wird um den sehr sensiblen Produktionsprozess eines LCDs zu steuern, ist nur auf dem asiatischen Markt vorhanden.
Was also können Sie tun, um Ihre Lieferkette besser abzusichern?
- 2nd-Source-Strategie: Sofern Sie entsprechende Mengen einkaufen, können Sie diese auf zwei Hersteller verteilen. Denkbar sind Hersteller in verschiedenen Regionen von China oder eine Mischung aus China und Taiwan. Dabei muss Ihnen bewusst sein, dass die Kosten etwas höher sind, da Sie jeweils kleinere Mengen einkaufen und dadurch an Volumenvorteilen verlieren.
- Qualifizierung von Alternativen und Verzicht auf exotische Komponenten: Bereits zu Projektbeginn können Sie alternative Elektronikkomponenten qualifizieren, so dass zum Beispiel verschiedene ICs eingesetzt werden können, zwischen denen der Hersteller je nach Verfügbarkeit am Markt wechseln kann. Nicht nur die LCD-Produktion kann ein Engpass ein, sondern auch die eingesetzten Komponenten.
- Frühzeitige Bestellung: Immer wieder waren in den letzten Jahren die Lieferwege und Produktionen gestört. Kaufen Sie frühzeitig ein und planen Sie Ihr Lager ausreichend groß. Ein Nebeneffekt bei einem frühzeitigen Einkauf ist die Nutzung des Seewegs und damit die Reduktion von CO2.
Gerne können wir Ihnen bei Ihrem Projekt konkrete Vorschläge machen. Sprechen Sie uns an!