Moderne Displays bieten eine beeindruckende Bildqualität, die nicht nur von der Auflösung oder Farbtiefe abhängt, sondern entscheidend auch von der Art der Hintergrundbeleuchtung. Eine Technologie, die in diesem Zusammenhang besonders hervorsticht, ist das sogenannte Local Backlight Dimming, zu Deutsch: „lokales Dimmen der Hintergrundbeleuchtung“. Diese Technik wird vor allem bei hochwertigen TFT-Displays eingesetzt, um Kontrast, Schwarzwert und Energieeffizienz zu optimieren – insbesondere bei HDR-fähigen Geräten oder im professionellen Umfeld wie der Medizintechnik, im Automobilbereich oder bei Industrie-HMIs.
Vor- und Nachteile von local backlight dimming
Anders als bei herkömmlicher Edge- oder Global-Dimming-Hintergrundbeleuchtung, bei der die gesamte Displayfläche mit gleichbleibender Helligkeit ausgeleuchtet wird, unterteilt Local Dimming die Hintergrundbeleuchtung in viele Zonen. Diese sogenannten Dimming-Zonen lassen sich individuell in ihrer Leuchtkraft regulieren. Dunkle Bildinhalte werden dadurch gezielt weniger stark hinterleuchtet, während helle Bereiche betont hervorgehoben werden. Das Resultat ist ein deutlich verbesserter Kontrastumfang – tiefes Schwarz und helles Weiß erscheinen auf demselben Bild nebeneinander besonders klar und differenziert.
Ein häufiger Kritikpunkt betrifft das sogenannte Blooming: Wenn eine helle Zone stark beleuchtet wird, kann es bei wenigen Dimming-Zonen zu einem ungewollten „Leuchten“ angrenzender dunkler Flächen kommen. Je feiner das Local Dimming segmentiert ist, desto geringer ist dieser Effekt – ein weiterer Grund, warum Hersteller zunehmend auf Mini-LED-Technologie setzen.
Umsetzung
Die Anzahl der Dimming-Zonen variiert je nach Panelgröße und Qualität erheblich. Hochwertige Displays verfügen über Hunderte, teils sogar Tausende solcher Zonen. In industriellen Anwendungen liegt der Fokus häufig auf gleichmäßiger Lesbarkeit, Energieeffizienz und der gezielten Anpassung an Umgebungslicht – insbesondere in Automotive oder Outdoor-Anwendungen. Hier kann Local Dimming Vorteile bringen, da es nicht nur den Kontrast, sondern auch den Energieverbrauch senkt: dunkle Inhalte benötigen weniger Beleuchtung und sparen somit Strom.
In der Praxis erfordert Local Dimming eine enge Abstimmung zwischen dem Bildinhalt, der Hintergrundbeleuchtungssteuerung und dem Displaycontroller. Panels mit Local Dimming benötigen spezielle Algorithmen zur Zonensteuerung und zum Abgleich mit der Content-Anzeige, damit die Helligkeit korrekt wahrgenommen wird. Besonders komplex wird dies bei Touchintegration oder bei optisch gebondeten Einheiten, bei denen Lichtverteilung und Reflexion ebenfalls berücksichtigt werden müssen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Local Backlight Dimming ist ein leistungsfähiger Ansatz, um die Bildqualität von TFT-LCDs erheblich zu steigern – sowohl visuell als auch funktional. Ob für professionelle Bildverarbeitung, medizinische Diagnosemonitore, Automobildisplays oder hochwertige Konsumgeräte – die Technologie ermöglicht brillante Darstellungen bei gleichzeitig optimierter Energieeffizienz. Entscheidend für den Erfolg sind dabei die Anzahl der Zonen, die Abstimmung mit der Ansteuerung und der Einsatzzweck des Displays.