Wo liegt der Unterschied – und wann lohnt sich welches Panel?
RGB-Panels (Rot-Grün-Blau) basieren auf dem klassischen Prinzip: Jeder Bildpunkt besteht aus drei Subpixeln, die jeweils rotes, grünes oder blaues Licht durchlassen. Durch additive Farbmischung können so alle darstellbaren Farben erzeugt werden – inklusive Weiß, das aus der gleichmäßigen Mischung aller drei Grundfarben entsteht.
RGBW-Panels hingegen erweitern dieses Subpixel-Layout um ein viertes Element: ein weißes Subpixel (W). Dieses transparente oder weiße Element leitet das Hintergrundlicht direkt durch – ohne Farbfilter. Dadurch lassen sich bestimmte Helligkeitswerte effizienter darstellen, insbesondere Weißtöne.
Die Vorteile von RGBW TFT-Displays
1. Höhere Helligkeit bei gleichem Stromverbrauch
Durch das zusätzliche weiße Subpixel kann das Panel weißes Licht direkt anzeigen, ohne drei Farbfilter (R+G+B) durchlaufen zu müssen. Das reduziert Lichtverluste und ermöglicht höhere Helligkeit – bei gleicher oder sogar geringerer LED-Leistung.
2. Energieeinsparung
Gerade bei hellen Inhalten (z. B. Text, Oberflächen mit hohem Weißanteil) benötigt das Panel weniger Energie, da das weiße Subpixel nicht die Lichtintensität dreier Filter erzeugen muss. Das ist besonders relevant für batteriebetriebene Geräte.
3. Verbesserte Lesbarkeit bei Tageslicht
Höhere Helligkeit bedeutet auch bessere Sichtbarkeit bei Umgebungslicht. RGBW-Displays können daher in Außenanwendungen einen Vorteil bieten – allerdings unter Einschränkung (siehe Nachteile).
Die Nachteile von RGBW-TFTs
1. Reduzierte Farbsättigung
Das weiße Subpixel “verdünnt” in manchen Szenen die Farbdarstellung, da der Farbmischprozess verändert wird. Besonders in Bildern mit mittlerer Helligkeit kann dies zu weniger gesättigten Farben führen.
2. Komplexere Farbkalibrierung
Durch das zusätzliche Subpixel ist die Farbverarbeitung anspruchsvoller. Die Display-Ansteuerung muss entscheiden, wann das weiße Subpixel aktiv eingeblendet wird – ohne die Farbintegrität zu beeinträchtigen.
3. Eingeschränkte Farbdarstellung bei hochwertiger Bildausgabe
Für Anwendungen mit hohen Anforderungen an Farbgenauigkeit (z. B. grafische Benutzeroberflächen, medizinische Displays, professionelle Bildverarbeitung) ist RGB in der Regel die bessere Wahl, da die Farbinformation nicht durch das zusätzliche Subpixel beeinflusst wird.
Vergleich RGB vs. RGBW
Merkmal | RGB-Panel | RGBW-Panel |
---|---|---|
Subpixel-Anordnung | R-G-B | R-G-B-W |
Helligkeit | Standard | Erhöht bei gleichen Bedingungen |
Stromverbrauch | Höher bei Weißanteilen | Geringer bei Weißanteilen |
Farbsättigung | Hoch | Geringfügig reduziert |
Farbtreue | Sehr gut | Eingeschränkt bei kritischen Anwendungen |
Einsatz bei Sonnenlicht | Gut (mit hohem Backlight) | Besser |
Kalibrierungsaufwand | Gering | Höher |
Fazit – wann welches Panel?
RGB-Panels sind die beste Wahl für Anwendungen mit hohen Anforderungen an Farbtreue und Farbsättigung – etwa bei grafischen Oberflächen, medizinischen Displays oder bildverarbeitenden Systemen.
RGBW-Panels sind hingegen ideal für Produkte, bei denen Energieeffizienz und hohe Helligkeit im Vordergrund stehen – z. B. tragbare Geräte, Outdoor-HMIs oder Anwendungen mit hohem Weißanteil in der Darstellung.